Dieser Artikel nimmt Bezug auf Beiträge und technische Daten, die in diesem FPI-Artikel dargestellt wurden.
RUS-1500 kg-Kamikaze-Drohne: mit 675 kg Spreng-Kopf als weltweite Nr.1 – FPI
In den Beiträgen im genannten Artikel wurde dargestellt, dass die 1500 kg Gleit-Bombe aktuell von Su30 und Su34 eingesetzt werden kann.
Diese Darstellung ist durchaus richtig, aber, nicht vollständig.
Bei Platzierung einer Gleit-Bombe (ob mit oder ohne Zusatz-Antrieb), kommt es darauf an, die Bombe in möglichst großer Höhe, mit möglichst großer Geschwindigkeit zu platzieren, damit der Gleitpfad möglichst lange wird (je höher und schneller die Platzierung, desto länger der Gleitpfad der Bombe).
Y
Man braucht dazu also kein High-Tech-Neu-Flugzeug, sondern nur ein Flugzeug, dass die Gleit-Bombe in möglichster großer Höhe mit möglichst hoher Geschwindigkeit platziert.
Die Steuer-Elektronik der Gleit-Bombe, ist im Gleit-Mechanismus, und nicht im Flugzeug. Das Flugzeug kann alt sein, in der Elektronik-Ausstattung, egal, Hauptsache es fliegt hoch und schnell (auch mit Nachbrenner), mehr braucht man nicht.
Y
Dies ist also kein klassischer Jagd-Bomber-Einsatz, wie er bekannt ist, wo technisch höchst ausgestattete Jagd-Bomber, in feindlichen Luftraum eindrigen, um dann unter schweren Gefechts= Beschuss- Bedingungen, heftien Flug-Manövern und maximalem High-Tech- Einsatz ihre Waffenlast ins Ziel zu bringen.
Hier fliegt man bis an die Front, ist kaum Beschuss ausgesetzt (schon allein wegen der Höhe), platziert die Gleit-Bomben (mit und ohne Zusatz-Antrieb) in Höchst-Geschwindigkeit (um den Gleit-Bomben, möglichst viel Gleit-Geschwindigkeit mitzugeben), dreht um, und fliegt wieder zum Flugplatz zurück.
Also dieses Flugprofil: Starten, während des Fluges auf 10.000 m (oder mehr) steigen, dann in Frontal-Flug an die Front Geschwindigkeit aufbbauen (Triebwerks- Nachbrenner auf Voll-Leistung), Gleit-Platzierung der Bomben (=Abwurf) mit Höchst-Geschwindigkeit, noch vor der Front dann abdrehen, Rückflug zum Flugplatz, landen, fertig (dann neue Gleit-Bomben laden – und nächster Flug).
Man braucht nicht in den fremden Luftraum einzudringen – wozu Su30 und Su34 durchaus technologisch in der Lage sind – man braucht also auch nicht die neuen, technisch hochwertigsten Jagd-Bomber.
Y
Die alten sowjetischen-russischen Su24, sind für den klassischen Jagd-Bomber-Angriff nicht mehr so geeignet (zu alt), ABER, perfekt um diese Gleitbomben zu platzieren.
Bei der Gleitbomben- Platzierung muss nur bis an die Front fliegen, das Flugzeug auf maximale Geschwindigkeit (=Nachbrenner im Einsatz) bringen (und damit die Bombe die am Flugzeug hängt ebenfalls), und dann „über die Front werfen“= Bombe abwerfen, die dann mit oder ohne Zusatz-Antrieb „weitergleitet“.
Dazu braucht man streng genommen, keine hochtechnologischen Su30 oder Su34, dazu genügt eine der alten, und zu hunderten in Russland auf Lager stehenden Su24. Die kann eine beachtliche Bombenlast tragen, und platzieren, und das mit einer brauchbaren Geschwindigkeit, die notwendig ist, um eine entsprechende Gleit- Reichweite zu erzielen.
Bombenlast einer Su24:
Bomben: frei fallend und für verschiedene Zwecke einstellbar, Streubomben in verschiedenen Kombinationen, jedoch nicht mehr als 7000 kg:
3 × 1500 kg (FAB-1500, KAB-1500L/TK usw.) auf Trägerhaltern BD4-USK-B oder
8 × 500 kg (KAB-500L/KR, ZB-500, FAB-500M-62) auf Trägerhaltern BD3-USK-A(B) oder
16 x 250 kg (FAB-250M-62, RBC-250) „oder“ 28 x 250 kg FAB-250M-54 oder
32 × 100 kg (OFAB-100) auf MBDZ-Ub-Halterungen oder
8 × KMGU-2-Container
Die Dienstgipfelhöhe einer Su24 liegt bei offiziell 11.000 m (mindestens), wobei eine offizielle Geschwindigkeit von 1,6 Mach = mindestens ca. 1700 km/h erreicht wird (bei welcher Flügel-Konfiguration und sonstigen Parametern wird nicht bekannt gegeben).
Wenn eine Su24, Gleit-Bomben in einer Höhe von 10.000 aussetzt, bei einer Geschwindigkeit von mehr als 1.500 km/h – wie weit geht dann der (antriebslose) Gleitpfad einer 1500kg- Bombe, bzw. wie weit bei einer angetriebenen Gleit-Bombe?
Der hier Schreibende würde als Berechnungs- Grundlage eine Su24- Aussetz-Höhe von 15.000 km bei einer Geschwindigkeit von 2.000 km/h ansetzen, dann ist man wohl auf den korrekten Parametern – dann ist man aber auch weit weg, von den 150 km die im Beitrag genannt wurden (=sehr viel größere Reichweite). Der Beitrag sagt bei den 150 km Gleitreichweite NICHT, in welcher Höhe und mit welcher Geschwindigkeit die Bombe für diese Reichweite ausgesetzt wurde – sic!
Russland hat hunderte Su24 auf Lager stehen, von denen mindestens 100 in Kampf-Einsatz-Bereitschafts-Zustand sind.
Man stelle sich das Potential vor, wenn auch nur 50 dieser Su-24 (jede davon bei einem Flug 3x 1500 kg oder 8x 500kg, etc.), für den Abwurf von Gleit bzw. Antriebs-Gleit-Einsatz (Gleit-Bomben mit Zusatz-Antrieb) von russischen Bomben modifiziert wurden.
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RUS-Piloten: Aktiver Sohn mit Su34, Rentner Vater hat als (Bomben-) Hobby Su24
Foto: Sohn mit Su34 Jagd-Bomber-Einsatz, Vater mit Rentner-Hobby in Su-24-Gleitbomben-Einsatz.
Diese RUS-Renten-Piloten braucht man im Übrigen nicht zu mobilisieren, die kommen freiwillig. Ein Info-Brief reicht (wir bräuchten Dich), und die sind binnen Stunden, bei Ihrem zuständigen Kampf-Flugplatz (um für die Platzierung die notwendige Schulung zu erhalten – und dann eben diese umzusetzen).
Körperlich anstrengend ist so ein „Gleitbomben-Platzierungs“= Abwurf- Flug“ nicht, hier müssen keine Luft-Kampf-und Ausweich-Manöver mit 8-9-G-Kräften geflogen werden, hier wird nur platziert, und fertig (eigentlich ein High-Speed Transport=Platzierungs-Flug).
Die körperlichen Piloten-Anforderungen sind also nicht mehr so hoch, wie bei einem Kampf-Piloten, sodass diese Su24 auch von „älteren“ Su24-Piloten (67 jährige die aus der Rente geholt werden / mobilisiert werden), geflogen werden können.
50 Flugzeuge, 150 Piloten und 150 Waffen-System-Offiziere, die aus der Rente mobilisiert wurden, jedes 2er-Team macht 1 bis maximal 2 Gleit-Platzierungs-Einsätze per Tag – das geht.
Starten, steigen währen des Fluges zur Front auf 10.000 m, Gleit-Platzierung der Bomben (=Abwurf) mit Höchst-Geschwindigkeit, noch vor der Front dann abdrehen, Rückflug, landen, fertig.
Rentner-Dasein mit Adventur-Faktor, Flugmöglichkeit (mit maximum-Speed-Notwendigkeit), und die Flug-Kosten zahlt der Staat. Ist doch eine angenehme Pensions-Beschäftigung, finden sie nicht auch?
Y
Pensioniert US- Piloten machen das auch, sind dann Hobby-Flieger, müssen sich ihre Flugstunden aber selbst bezahlen:
https://commemorativeairforce.org/pages/About-the-CAF
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Su 27
Und nicht nur die Su24.
Schon mal angesehen, was die Su27, alt und zwischenzeitlich nicht mehr im „offiziellen“ Dienst, an Bombenlast tragen kann? – Dies = auch als Gleit-Bomben:
36 × FAB-250M-54, 16 × FAB-500M-54, 18 × FAB-250M-62, 10 × FAB-500M-62 und in der Version SM auch noch 4 × KAB-500-OD, 1 × KAB-1500KR, und das bei einer offiziellen Dienst-Gipfel-Höhe von 18.000 bzw. 22.000 m und einer offiziellen Geschwindigkeit von 2.100 bis 2.500 km/h.
Russland kann seine gesamten Präzisions-Gleit-Bomben-Angriffe, von der Renter-Air-Force machen lassen. Alte Bomben, alte Flugzeuge, mobilisierte (Rentner-)- Piloten, und ein bisschen modernes Gerät (Bomben- Gleit- Mechanimsmus mit und ohne Antrieb), den man neu bauen muss= minimalster Aufwand bei maximalstem Erfolg – sic!
Hyperschall= Kinshal etc.
Das betrifft nicht nur Gleitbomben, sondern auch Hyperschall- Raketen wie Kinshal, etc. Auch diese werden nach dem Gleit-Bomben-Muster platziert, sind Abstands- Angriffs-Waffen, man muss also nicht bis ans Ziel ranfliegen, sondern kann in sicherem Abstand die Gleitbombe / Hyperschall-Rakete / etc. „platzieren“.
Y
Kinshal wird von modifizierten Abfangjägern vom Typ MiG-31K oder strategischen Bombern vom Typ Tu-22M3M und Tu-160 und möglicherweise vom „Stealth“-Jäger SU-57 gestartet. <<< braucht man aber streng genommen nicht – diese hochtechnischen und wertvollen Spezial- Bomber. Eine Su24 genügt auch – sic!
Was Russland hier als Gleit-Bomben= Drohnen-Bomben-Potential eröffnet, ist ein maximum an Kampf- Potential, mit einem Minimum an Techno-Einsatz.
Flugzeuge und Bomben kommen aus alten Sowjet-Beständen (aus dem Lager holen und abstauben bzw. viele der hier gebrauchten Su24, waren sowieso noch bis 2021 in aktivem Betrieb- sind also technisch kampfbereit), das Gleit-Gerät und der Gleit-Antrieb müssen neu erzeugt werden (ist aber kein so großer Aufwand), und die Piloten kommen aus der Reserve (Mobilisierung von Rentnern).
Y
Mit minimalem Aufwand, zu maximalem Kampf-Potential – sic!
Die von der Front berichtenden West- Journalist-innen können dann sagen: „Diese Bombenangriffe wurden von der RUS- Rentner- Luftwaffe, umgesetzt, und zwar mit alten Flugzeugen, und Luftwaffen – Piloten in Rente, die als Rentner-Hobby, Gleit-Bombenangriffe fliegen.“ <<< Das ist keine Überzeichung, das ist gegebene Realität- sic!
Das Potential selbst, dieser RUS-Rentner-Bomber-Air-Force, im Rahmen der Hyperschall und Gleit-Bomben- Gefechts-Feld-Wirkung, ist gewaltig.
Y
Das bedeutet auch, dass die modernen Bomber, Tu 160, Tu22, Su30, Su34, für andere Einsatzzwecke frei werden (also für Einsätze, wo es wirklich „heftig“ ist, und volle moderne Technik erforderlich, um zu überleben).
Europa – hat nichts? Oh doch, hätte partiell schon – aber …:
Europa hat zwar diese Gleit- bzw. Antriebs-Bomben-Technik nicht, ABER, hätte das Alt- Flugzeug dafür: den Tornado.
Bild: Tornado der Bundeswehr, ja etwas veraltet, aber insgesamt ein sehr gutes Flugzeug, das heutigen Ansprüchen durchaus gerecht werden kann.