So. Dez 22nd, 2024

Nehammer war bei Putin, und viele regen sich auf, wegen des Kniefalls, den Nehammer nach Meinung der Kritiker machte, und des Reinfalls, der im Ergebnis rauskam.

Irgendwie sind beide Meinungen richtig – meinen viele. Irgendwie sind sie es nicht, meint FPI.

Nehammer war bei Putin – in Absprache mit einigen Euro- Polit- Größen.
Also, Europa wusste Bescheid, und man dachte – naja, vielleicht gelingt es ihm, Putin zum Einlenken zu bewegen. Es gelang nicht – und ein MEGA- Shitstorm übergoss sich über Nehammer.

Das sollte man aber so nicht sehen.

Nehammer war eingeteilt zu Putin zu gehen – und Frieden anzubieten – was ihm einen Mega- Shitstorm von Koalitions- Partner und Opposition (außer FPÖ) einbrachte.

Diese Reise sollte man nicht im Rahmen des jetzt beurteilen, sondern im Rahmen des in ein paar Wochen und Monaten.

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Was ist wenn der Westen verliert – und Russland als großer Sieger die Bildfläche beherrscht?

Nun, dann wäre die ÖVP ohne Nehammers Putin- Besuch in Bedrängnis. Mit diesem Besuch kann sie aber sagen – wir wollten die Niederlage verhindern – Nehammer hat Putin besucht, um Frieden zu machen, und wurde damals heftig kritisiert, und heute wissen wir, wie wichtig das gewesen ist … und so weiter.
Dieser Besuch ist für die ÖVP die Rettungsleine, bei einer West- Niederlage.

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War Nehammer informiert – über diese Sicherungs- Leine für die ÖVP (und für sich als Kanzler), die er da bei seinem Besuch bei Putin flechtete? Nein, war er nicht. Was er da an Schock gezeigt hat, kann man nicht spielen, das ist pures Erleben, das er da darstellte. Erleben auch – autentisch – gegenüber Putin – der sehr wohl merkte, dass sein Gegenüber etwas aus dem Tritt kam.
Hätte man Nehammer vorher informiert, hätte er nicht autentisch darstellen können, was er darstellte.

Es ist eine neue Sixtus- Affäre, die sich hier darstellt – diesmal aber eine erfolgreiche, denn diesen Besuch kann die ÖVP nun nehmen, wenn das Big Game schiefgeht, und der Westen verliert (und er wird verlieren).

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Was man hier erkennen kann ist, dass im Rahmen des ÖVP- Steuerungs- Kreises (und das ist nicht Nehammer – sondern das ist tieferliegend), eine gewisste Realitäts- Sicht eingekehrt ist, die zu Vorsichtsmaßnahmen wie dieser führte.
Dieser ÖVP- Steuerungskreis ist der best- informierte Polit- Steuerungskreis in West- Europa. Er hat als einziger eine gute beidseitige Einbindung, sodass er auch von der Gegner- Seite Gefahren- Momente erkennt, die andere nicht erkennen.
Wenn er so gut informiert ist, warum macht er dann trotzdem so viel Blödsinn? Nun, manchmal muss man mitmachen, weil es die Notwendigkeiten verlangen.
Y
Jedenfalls, diese Sicherungsleine für den Fall einer West- Niederlage ist sehr gut umgesetzt, und perfekt installiert. Im Falle einer West- Niederlage ist nur die FPÖ einigermaßen safe, nun aber auch die ÖVP, während die SPÖ mit Ihrer Kritik an Nehammers Besuch, eine Problemzone für später aufmachte (diese Kritik am Besuch kann und wird die ÖVP nutzen), und bei Grünen und NEOS – egal (die Wähler dort nehmen alles – Gläubige denen man alles vorsetzen kann).

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Nehammer war arglos, wickelte sein Programm ab – und schuf so das, was die ÖVP wohl als „Sixtus-Sicherung“ titulieren darf (Sixtus- Affäre des 1. Weltkrieges).
Ja, dann wurde Nehammer ja benutzt – oder?
Ja schon, er wurde benutzt – ist aber nicht zu bemitleiden. Natürlich musste er leiden, aber er litt und leidet für sich selbst. Diese Sicherung dient dazu, die ÖVP bei einer möglichen West- Niederlage abzusichern. Sie sollte weiter Kanzlerstärke haben. Nehammer war zwar ahnungslos, arbeitete in seiner Ahnungslosigkeit für seinen Job – den Kanzlerjob – den Erhalt des Kanzleramtes für die ÖVP – und damit den Erhalt des Kanzlerjobs für sich selbst. Ahnungslos ja – aber er arbeitete (und litt) für sich selbst.

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