Sa. Dez 21st, 2024

Es gab für das französische Kolonialreich in Indochina eine entscheidende Schlacht – jene von Dien Bien Phu. Nachdem Frankreich (mit deutscher Hilfe – die Schlacht galt im Rahmen der französischen Fremdenlegion als „letzte Schlacht der Waffen-SS“) versucht hatte, zu halten, was nicht mehr zu halten war, musste es nach dieser Niederlage der Unabhängigkeit von französisch Indochina zustimmen (=Laos, Kambodscha, Nord- und Süd-Vietnam waren die Staaten die daraus entstanden).

Die „Schlacht um Niger“ wird die gleiche Entscheidungs- Schlacht – nur diesmal um Afrika.

Frankreich hatte geglaubt, bei Niger weiter jene harte Kolonial- Linie fahren zu können, die es in West- Afrika immer gefahren ist: Den Niger- Putschisten wurden sämtliche Finanz- Zuwendungen Frankreichs und auch jene der EU sofort blockiert, und angekündigt, es würden umfassende Sanktionen von Frankreich und EU verfügt werden.
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Niger wiederum meinte, wenn ihr uns blockieren dürft, dann dürfen wir doch auch Euch blockieren – oder? Niger verfügte ein Export- Verbot für Uran – UND – GOLD.

Nun steht Europa / Frankreich einem heftigen Afrika- Problem gegenüber.
Mit dem Uran- Export- Verbot an Frankreich, hat Niger Frankreich unter Druck gesetzt. Und nicht nur Frankreich, ganz Europa (das trotz Sanktionen noch immer massenhaft Uran aus Russland importiert – sic!).
Nun hat Europa zwei Uran- Probleme: Russland einerseits – und Niger andererseits.

Die „Schlacht um Niger“ wird die Entscheidungs- Schlacht – nur diesmal um Afrika.

URAN – Frankreich in Nöten – sic!

Vorab – für Interessierte – eine Studie der OECD bezüglich Uran – aus 2023:
https://www.oecd-nea.org/upload/docs/application/pdf/2023-04/7634_uranium_-_resources_production_and_demand_2022.pdf

Hier eine Studie aus 2021 von Euratom:
https://euratom-supply.ec.europa.eu/system/files/2022-12/Euratom%20Supply%20Agency%20-%20Annual%20report%202021%20-%20Corrected%20edition.pdf

Europas / Frankreichs Abhängigkeit von Niger:

Imports – In 2021, France imported $842k in Uranium and Thorium Ore, becoming the 5th largest importer of Uranium and Thorium Ore in the world. At the same year, Uranium and Thorium Ore was the 1185th most imported product in France. France imports Uranium and Thorium Ore primarily from: Niger ($833k), Italy ($9.05k), Russia ($78), and Belgium ($56).
The fastest growing import markets in Uranium and Thorium Ore for France between 2020 and 2021 were Niger ($820k), Italy ($4.94k), and Russia ($78).

Of the 138,230 tonnes of uranium imported between 2005 and 2020 official Euratom data shows three quarters came from just four countries: Kazakhstan (27,748 tonnes), Australia (25,804 tonnes), Niger (24,787) and Uzbekistan (22,197).

Die Weltbank zum Export von Uran aus Niger – Frankreich der einzige Abnehmer:
https://wits.worldbank.org/trade/comtrade/en/country/NER/year/2019/tradeflow/Exports/partner/ALL/product/261210

Die Uran- Import- Situation der EU in 2021 – man beachte die Anteile von Niger und Russland:
https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php?title=Nuclear_energy_statistics#Uranium_supply_security

Militärische Lage von Niger:

Grundsätzlich: West- (EU+Frankreich-) Truppen befinden sich in Niger selbst.

Das Magazin Politico (Teil des Springer- Verlages) berichtet:
https://www.politico.eu/article/niger-coup-leave-france-us-exposed-west-africa/

Frankreich: 1.500 Soldaten in Niger:

Paris, whose influence in West Africa has been significantly waning in recent years, has reportedly deployed about 1,500 French soldiers in Niger. The government in Niger has expressed satisfaction at the bilateral military agreement. The country was supposed to be a “laboratory” for a new type of military relationship based on equal-footing cooperation between France — a former colonial power — and African governments.

Nicht nur französische, auch Euro- Truppen sind in Niger:

https://www.eeas.europa.eu/eumpm-niger_en?s=410280
The EU Military Partnership Mission in Niger (EUMPM Niger) will contribute to enhancing the military capacity of the Nigerien Armed forces in order to support Niger in its fight against terrorist armed groups in compliance with Human Rights and International Humanitarian Law. EUMPM’s Niger support will be encompassed within the overarching Nigerien-led capacity-building plan. This CSDP mission is one of the tools of the EU Integrated Approach in Niger in conjunction with support to peacebuilding, conflict prevention and dialogue support, as well as development cooperation and in parallel with humanitarian assistance.

Auch die deutsche Bundeswehr ist in Niger

Tagesschau berichtet: https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/niger-putsch-mali-bundeswehr-100.html
Etwa 100 Soldatinnen und Soldaten setzt die Bundeswehr in Niger ein. Sie seien momentan sicher, heißt es heute aus dem Verteidigungsministerium. Man darf aber davon ausgehen, dass im Hintergrund die Pläne für den Krisenfall noch einmal genauer betrachtet werden. Sollte etwa tatsächlich medizinische Hilfe benötigt werden – wovon im Moment keiner ausgeht – müsste man Frankreich um Hilfe bitten. Die Region und der Einsatz der westlichen Kräfte dort ist alles andere als einfach.
Man beachte diesen Passus des Artikels:
Mali- Abzug läuft über Niger
Das Problem am Putsch in Niger: Die Versorgung der etwa 900 deutschen Soldatinnen und Soldaten in Mali läuft zum großen Teil über den Flugplatz im nigrischen Niamey, dort ist der Dreh- und Angelpunkt der Mission. Und auch der Dreh- und Angelpunkt für den Abzug: Mensch und Material aus Mali sollten großteils über das Nachbarland ausgeflogen werden. Ein Landtransport durch das feindliche Umfeld in
Mali bis zur Grenze und dann ein Weg durch ein Niger, das gerade einen Militärputsch hinter sich hat, danach der Abflug aus der Hauptstadt – das alles erscheint momentan vorstellbar.

Österreich? Mali, Niger?

Mit einem Sanitätskontingent und weiteren Spezialisten unterstützt das Österreichische Bundesheer die EU-Trainingsmission in Mali. Ziel der EUTM-Mission ist es, am Aufbau und der Schulung malischer Streit- und Sicherheitskräfte mitzuwirken. An Kampfhandlungen beteiligen sich die Soldaten nicht.
Hinweis: Wie auch die Deutschen, müssen auch diese Österreicher aus Mali abgezogen werden.

Niger? Die Kronen- Zeitung vom 8. März 2023:
https://www.krone.at/2949919
Der Ministerrat hat am Mittwoch beschlosen, dass Österreich bis zu zehn Soldaten des Bundesheeres für die militärische Partnerschaftsmission der EU in Niger entsenden wird. „Wir müssen Flagge zeigen“, betonte Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP).
Zusätzlich beschloss der Ministerrat die Bereitstellung von bis zu 30 weiteren Soldaten zur Vorbereitung und von bis zu 20 weiteren für den Lufttransport.
Teilnahme vorerst bis Ende 2024 befristet
Er ist zunächst auf drei Jahre ausgelegt. Die EU-Gemeinschaftskosten werden auf 27,3 Millionen Euro beziffert. Die österreichische Teilnahme an der EU-Mission ist vorerst bis 31. Dezember 2024 befristet.

FPI- Anmerkung: Europa hat also Truppen vor Ort, die für „Spezielle Operationen“, eingesetzt werden könnten.

Die Afrika- Organisation ECOWAS hat mit einem Militäreinsatz gegen Niger gedroht.
Pikant:
Niger ist Mitglied von ECOWAS, und zwei weitere Mitglieder von ECOWAS, Mali und Burkina Faso erklärten, jedweder Militäreinsatz gegen Niger (egal ob von ECOWAS oder von Frankreich oder EU, etc.) sei eine Kriegserklärung auch gegen Mali und Burkina Faso.

Mali +Burkina Faso: Militäreinsatz gegen Niger wäre Kriegserklärung an Mali und Burkina Faso:

Mali, Burkina Faso to view military intervention in Niger as declaration of war

PRETORIA, August 1. Burkina Faso and Mali will consider any military intervention in Niger as a declaration of war against them, AFP news agency reported on Tuesday citing a joint statement of two countries.

„Any military intervention against Niger would be considered as a declaration of war against Burkina Faso and Mali,“ the statement reads.

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