Die erste Frage die sich stellt – warum Edtstadler und nicht Außenminister Schallenberg?
Es kann sein, dass Außenminister Schallenberg in Saudi Arabien „Persona non grata“ ist. Österreich hat – auf seine Weisung – gegen zwei UN-Generalversammlungs-Resolutionen gestimmt, die einen Waffenstillstand in Gaza forderten.
Hier sagt Schallenberg gerade all das, was die Saudis in Bezug auf Gaza und etc. nicht hören wollen:
Es kann sein, dass die Saudis eventuelle Fotos mit so einem Außenminister vermeiden wollten. Edtstadler wiederum ist EU- Ministerin, was eine gewisse Distanz zum Geschehen darstellen könnte. Sie gilt in Österreich als eine der profiliertesten Verteidigerinnen der Gaza-Grausamkeiten Israels, ist zumindest aber international nicht so negativ besetzt wie Schallenberg.
Was will Edtstadler bei den Saudis? Das offizielle Begründungs-Statement kann man vergessen, allgemeines BlaBla, und substanzloses Gewäsch.
Österreich hat – wie FPI schon mehrmals anmerkte – eine sehr mächtige und profilierte Gruppe von West- Führungs- Aktivist-innen (die mit Gewicht u. a. US- Entscheidungen mit beeinflussen – die sind mächtig – ist so – sic!).
Edtstadler soll wohl – in deren Auftrag – sondieren, wie man die Araber im Rahmen des aktuellen Konfliktes am besten „kalmiert“.
Wobei – Edtstadler hat wohl Portfolio von ihren Auftraggebern – aber keine Substanz- Position= kein Portfolio im Rahmen der Saudis.
Arabiens inneres Dreieck besteht aus Saudi Arabien, der 57-Staaten-OIC, und dem Iran. Da kommt Edtstadler nicht rein.
Weitergehend aus Russland (das mit seinem Atomschirm die Israel-Atom-Raketen neutralisiert) und China, dass wirtschaftliche Belange (auch über eine eigene Organsiation, die seit 2006 aktiv ist) umsetzt. Auch hier ist Edtstadler ohne Belang.
Österreichs angesprochene Macht-Gruppe will Fakt-finding machen, was grundsätzlich eine gute Idee ist, kann das aber nicht, weil das Portfolio nicht (mehr) gegeben ist.
Mit der de jure und de facto Aufgabe der Neutralität, ist Österreich nur ein zusätzlicher Klein-Combattant im Rahmen der Gegebenheiten (=Ukraine, Israel-Arabien, etc.). Österreich kann keine Vermittler-Plattform bieten, weil es sich völlig anders positioniert hat, und diese Plattform nicht (mehr) existiert.
Y
Wenn die Neutralität weg ist (und die ist weg), bleibt von einem Land wie Österreich, nur dessen Basis-Zustand, und der ist ein Kleinland mit 9,5 Mio. Einwohnern, ohne wirkliche substantielle Ö- Eigen-Möglichkeiten oder Macht-Positionen.
Edtstadler wird im Zuge des Besuches bemerken, dass sie nichts hat – keine Möglichkeiten, um irgendwie Eigen- Ö- Positionen darzubringen (Österreich ist klar Anti-Russland und Anti-Gaza-Arabien positioniert), oder Saudi-Positionen zu beeinflussen.
Y
Nun fragen sich die Saudis – was sollen wir mit Österreich – was sollen wir mit Edtstadler?
Wenn die Saudis mit wem reden, dann mit den USA. Das bringt zwar nichts, aber immerhin haben die USA zumindest (noch) so viel Substanz, dass sie Macht- Zustände leben und umsetzen können.
Y
Weder Österreich noch Edtstadler haben das, was man international Gewicht, und sich daraus ergebende Macht nennt.
1814 war der Wiener Kongress, und nun 2024 manifestiert sich mit diesem Edtstadler-Saudi-Besuch, das große Wiener Nichts. Tempi passati.
Was in Österreich für Fernseh-Talk-Shows reicht (weil Medien gleichgeschaltet), muss noch lange nicht für die politische globale Bühne reichen – und reicht auch nicht.