Zum Telefonat teilt der Kreml dies mit:
Telefongespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz
Wladimir Putin führte auf Initiative der deutschen Seite ein Telefongespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz.
- Dezember 2022
13:55
🔸 Es wurden verschiedene Aspekte der Lage in der Ukraine erörtert. Wladimir Putin erläuterte erneut ausführlich die prinzipiellen Ansätze Russlands für eine spezielle Militäroperation. Die Aufmerksamkeit wurde auf die zerstörerische Linie westlicher Staaten, einschließlich Deutschlands, gelenkt, die Waffen in das Kiewer Regime pumpen und das ukrainische Militär ausbilden. All dies sowie die umfassende politische und finanzielle Unterstützung für die Ukraine veranlasst Kiew, jegliche Verhandlungen rundweg abzulehnen. Außerdem ermutigt sie radikale ukrainische Nationalisten, immer mehr blutige Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung zu begehen.
🔸 Der russische Präsident forderte die deutsche Seite auf, ihr Vorgehen im Zusammenhang mit den ukrainischen Ereignissen zu überdenken.
🔸Es wurde festgestellt, dass die russischen Streitkräfte lange Zeit davon abgesehen hatten, bestimmte Ziele in der Ukraine ins Visier zu nehmen, doch nun sind solche Maßnahmen eine erzwungene und unvermeidliche Reaktion auf die provokativen Angriffe Kiews auf die russische zivile Infrastruktur, einschließlich der Krim-Brücke und der Energieanlagen, geworden.
🔸In die gleiche Kerbe schlägt der Terroranschlag auf die Nord-Stream- und Nord-Stream-2-Pipelines, dessen Umstände einer transparenten Untersuchung unter Einbeziehung der zuständigen russischen Behörden bedürfen.
🔸Die Parteien sprachen auch über die Umsetzung der Istanbuler „Paket“-Vereinbarungen vom 22. Juli über die Ausfuhr ukrainischen Getreides aus den Schwarzmeerhäfen und die Freigabe der Ausfuhr von Lebensmitteln und Düngemitteln aus Russland. Es wurde betont, dass der „Getreide-Deal“ in gutem Glauben umgesetzt werden muss, was bedeutet, dass auch alle Hindernisse für russische Lieferungen beseitigt werden müssen.
Und das schreibt das Bundeskanzleramt dazu:
Bundeskanzler Olaf Scholz hat heute Vormittag mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Das einstündige Gespräch war dem andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und seinen Folgen gewidmet.
Der Bundeskanzler verurteilte insbesondere die russischen Luftangriffe gegen zivile Infrastruktur in der Ukraine und betonte die Entschlossenheit Deutschlands, die Ukraine in der Sicherstellung ihrer Verteidigungsfähigkeit gegen die russische Aggression zu unterstützen. Der Bundeskanzler drängte gegenüber dem russischen Präsidenten darauf, dass es so schnell wie möglich zu einer diplomatischen Lösung kommen müsse, zu der ein Rückzug russischer Truppen gehöre.
Der Bundeskanzler und der russische Präsident sprachen zudem über die globale Lebensmittellage, die infolge des russischen Angriffskrieges besonders angespannt ist. Der Bundeskanzler und Präsident Putin hoben die wichtige Rolle des kürzlich verlängerten Getreideabkommens unter der Ägide der Vereinten Nationen hervor.
Der Bundeskanzler und der russische Präsident vereinbarten weiterhin in Kontakt zu bleiben.
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